Pseudoläufer
  - Ein Wochenende in der grünen Hölle!
 


Es ist der 22. August 2008! Alle treffen sich zur gemeinsamen Abfahrt zum Nürburgring.

Da sind Rennradfahrer, Läuferinnen und die mitgebrachten Zuschauer.

 

Noch scheint es trocken zu bleiben. Mit einem

Wohnmobil und einem Auto mit Wohnwagen geht es los. Bald schon sind alle eine Erfahrung reicher: Verlasse dich niemals auf ein Navigationsgerät! Mitten in der Pampa, der Wohnwagen setzt auf und das Wohnmobil nimmt die Äste von den Bäumen im Wald mit. Umdrehen zwecklos. Uns sind einige Autos gefolgt! Mittlerweile regnet es und es wird diesig. Das Wohnmobil ist plötzlich verschwunden. Ein kurzer Anruf („Mensch jetzt fahrt mal langsamer!“) und es findet zusammen, was zusammen gehört.

 

Wir biegen ab und befinden uns in einer Autoschlange! Wir sind am ersten Ziel angelangt. Alle, bis auf die Fahrer stürzen raus und wollen die Startunterlagen für alle Teilnehmer holen. Es regnet immer noch! Nass kommen alle an der Startnummerausgabe an. Hinweis für die Läufer: Hier nur Rennradfahrer und Mountainbiker! Läufer bekommen ihre Unterlagen im Fahrerlager. Alle steigen in die Autos und wir biegen ein auf den Nürburgring.

 

Auf Schumis Spuren mit Wohnwagen und Wohnmobil! Morgen wird alles anders sein! Wir bauen unser eigenes Fahrerlager auf engstem Raum auf. Nun holen auch die Läuferinnen ihre Unterlagen. Die eine Läuferin braucht länger, ihre Chipnummer macht wohl Probleme!

 

Kalte Füße und keine Sicht auf Verbesserung! Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Heizung an und die nassen Sachen versuchen zu trocknen.

 

Es wird gekocht und gegrillt. Alle versammeln sich unterm Pavillon und machen noch Späße!

Zeit um ins Bett zugehen. Morgen geht es los!

 

Der nächste Morgen, es regnet nicht mehr. Die Sonne strahlt sogar manchmal. Es gibt halt doch einen Laufgott! Die Läuferinnen machen sich Startklar. Die Gefühle sind gemischt!

Der Startschuss. Es geht los. Erst wird die Grand Prix Strecke erlaufen und dann geht es, nachdem uns letzte Grüße vom Publikum erreichen, in die Grüne Hölle!

 

Zunächst geht es nur bergab. Die Stimmung ist gut! Die Natur sieht unfassbar schön aus. Man unterhält sich mit anderen Läufern über letztes Jahr, wo es so heiß war. Alle sind über das Wetter froh. Der erste Anstieg. War ja gar nicht so schwer.

 

Und bald geht es wieder bergab. Da wird auch noch die Laufgeschwindigkeit genommen: 11km/h! Nachher werden unsere Jungs mit 80-90km/h hier durchfahren!

Eine Kurve! Dahinter erblickt jeder Läufer die Strecke, welche wieder bergab geht. Doch er sieht auch die Läufer vor ihm, die schon wieder bergauf laufen.

 

Dieser Berg wird schon schwieriger. Aber ist zu meistern. Einige gehen schon.

 

Ein kleiner Teil eines anderen anstrengenden Berges liegt hinter uns. Ich frage mich ob es das schon war. Ein anderer Läufer verneint dies. Die 17% kommen noch!

 

Und plötzlich die Aufschrift: Fahr zur Hölle! Nun wissen alle, es geht los! Die Läuferinnen nehmen die scharfe Linkskurve in Angriff. Sie setzen die Fliehkraft außer Kraft und bleiben elegant in ihrer Bahn.

Dann der Berg! In den Köpfen schwebt nur noch ein Gedanke: 17%!

 

Und los geht’s. Muss doch zu schaffen sein!

 

Schon bald kommt das schmerzhafte Ziehen in den Waden. Mit den Gedanken an den bevorstehenden Marathon wird einvernehmlich beschlossen: Wir gehen! Laufend ist man hier eh nicht viel schneller. Einige überholen noch, vor allem die Veteranen. Staunende Blicke!

 

Oben angekommen, hören die Läuferinnen den Kommentar: Das schlimmste habt ihr hinter euch! GELOGEN!!!

 

Es kommen noch einige Berge! Ein Läufer hat Probleme. Vielleicht der Kreislauf? Nein bei ihm verkrampfen sich gerade die Beine. Er will erst mal gehen.

 

Und schon wieder geht es Bergauf. Ein Wadenkampf! Hier muss ein Powergel herhalten. Und weiter geht es. Irgendwann sind auch mal 24,4km zu Ende. Und wieder eine Kurve, immer noch keine Sicht von der Boxengasse. Positive Gedanken: Ist doch nur ein Trainingslauf!

 

Da kommt sie, die lange Gerade nun ist es nicht mehr weit. Aber die lange Gerade hat einen langen Anstieg. Noch einmal Zähne zusammen beißen. Immer weiter geradeaus. Hinter der Kuppel, da am Horizont, muss der Zielbereich sein. Die Läuferinnen haben keine Kraft mehr. Sie gehen. Das tun hier viele. Keine Schande. Alle sind gleich und gucken auch so!

 

Plötzlich Musik! Das Ende ist Nahe! Mut kommt bei einer Läuferin auf. Sie nimmt die andere an die Hand und los geht es. Sie singt: „So sehen Sieger aus…!“ Ein anderer Läufer dreht sich nach ihnen um, lächelt gequält und geht seinen Weg. Auch er wird an die Hand genommen. Er läuft!

 

Da wächst die Boxengasse aus dem Boden. Das Zielbanner ist in Sicht. Nun geht es nach Hause! Ein letztes Lächeln und die Ziellinie ist überschritten. Die Medallien werden verteilt und die Läuferinnen liegen sich in den Armen und sprechen einen Satz aus: „Nie wieder!“

 

Nun sind die Rennradfahren an der Reihe. Wir fühlen mit ihnen. 24h werden sich die vier Fahrer abstrampeln. Nur einer hat total Pech. Wenn er fährt regnet es.

 

Am Ende sind alle Sieger!!!

 

Und vor der Abfahrt planen alle (auch die Läuferinnen) das nächste Jahr am Nürburgring!!!

Mit sportlichem Gruß
Eure Madeleine

 

 
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