Pseudoläufer
  Fishermans Strongman Run
 

Fishermans Friend Strongmanrun 2009
 
,,JA, JA klar mach ich mit´´ waren meine Worte als mein Vater mich letztes Jahr fragte, ob ich mitmache. Nach diesem Satz war das Thema Strongman Run eigentlich nicht mehr präsent für mich. Anfang März war es soweit, ich dachte ich traue meinen Augen nicht. Newsletter vom Lauf mit den Hindernissen. ‚Canale Grande‘ und ‚Golf von Weeze‘ sind nur 2 der Hindernisse, zum ersten Male beschäftige ich mich ernsthafter mit der Angelegenheit. Stand da wirklich, die Hindernisse müssen durchschwommen werden?????? Schwimmen ? (kurzer Blick nach draußen) schwimmen??
Die letzten Tage vorher... ich wird immer nervöser. Keine Angst vor den Hindernissen oder der Entfernung. Nur das Schwimmen. Ich halte mich für einen guten Schwimmer, aber bei etwas über null Grad schwimmen? Hmm..
Der Abend vorher verläuft ruhig. Nervös? Ich? Niemals.. Nur weil ich nicht mehr in der Lage bin klar zu denken, ziellos durch die Wohnung laufe. Meine Freundin nerve, wahnsinnig mache. Mit den Füßen oder Fingern rumtippel, kann man keineswegs behaupten ich sei nervös. (Schatz es tut mir leid. Danke das du da warst/bist. Lieb dich.) Bin ich ‚Strong‘ oder ein Weichei? Ich will nicht schwimmen, das können die doch nicht ernst meinen. Warum hab ich nur zugesagt… mit diesen Gedanken schlief ich ein.
Sonntag, heute ist es soweit, Strongman Run 2009. ‚Hart‘ fing es morgens schon an.
8:15 Uhr war das Treffen bei meinen Eltern. Wir kommen an, klingeln und nichts passiert. Nichts, keiner da. Was ist hier los? Wieso liegt mein Startbeutel vor der Tür? Der Anruf bei meinem Vater muss so geklungen haben:
Ich: Papa wo seid ihr?
Papa: Frage ist wo bist du?
Ich: Pünktlich wie die Mauerer vor der Tür.
Papa: Pünktlich? Es ist 9:15 Uhr.
Ich: 9:15 Uhr .. Scheisssssssssssssseeeeeee Zeitverschiebung. Uhr umstellen. Mist vergessen.
 
(Danke Papa fürs Umdrehen)
 
Bühnen, Hindernisse und tausende von Leuten, die größte Veranstaltung die ich besucht habe. Coole Stimmung, 8 Grad und momentan trocken. Aber niemand sieht so untrainiert aus wie ich. Es scheint als ob keiner Angst hätte. Wissen die den nicht, dass wir schwimmen müssen? Bin ich der einzige der ein bisschen Angst hat?
 
Ein letzter Kuss von meiner Maus und auf geht es zum Start. Es ist schon ein geiles Gefühl mit mehreren tausend Leuten am Start zu stehen. 12:00 Uhr Startschuss. Die Masse setzt sich in Bewegung, bis sie ein paar Meter später zum Stehen kommt, Stau durch den großen Andrang. (passierte in Runde 1 öfters). Das erste Hindernis, mehrere Flugzeughanger rauf und runter laufen… Berge können anstrengend sein..
 
Die ‚Druckkammer‘ war für mich eher weniger ein Problem, überrascht war ich, dass gleich mehrere mit Kreislaufproblemen das Rennen nach dieser ‚Druckkammer‘.. abgebrochen haben.
 
 Man versuchte der Matsche so gut es ging auszuweichen, weitere Hindernisse wie die Reifen oder das Spinnennetz, ein riesiges Netz gespannt zwischen weiteren Hangern, waren nicht das Problem. Es hat sogar Spaß gemacht. Aber dieses Wasser.. ‚Canale Grande‘ kommt noch.. und es sind nur 8 Grad..
 
Der Beton wurde zu Kies, die Zuschauer weniger und dafür die Matsche mehr.. Willkommen in der Kiesgrube… und dann ist es soweit.. vor dir ein See. Ein See in dieser Grube… Einige Läufer versuchen am Rand vorbei zu kommen. Hier wurde man nur bis zur Brust nass. Aber auch hier.. Stau.. Wenn du bis zur Brust nass wirst, kannst du auch schwimmen, denk ich mir, das geht schneller und springe ins 6 Grad kalte Wasser. Was es heißt bei 6 Grad in Laufsachen und Schuhen zu schwimmen.. das weiß nur der, der es gemacht hat. Man kann das Gefühl nicht beschreiben. Man kann nicht beschreiben wie kalt es ist, wie anstrengend. Einfach nur durch, es ist nicht mehr weit, waren meine Gedanken bevor meine Kräfte so sehr schwanden, dass ich die Rettungsschwimmer rufen wollte. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, so kalt hätte ich mir 6 Grad nicht vorgestellt. Mit wirklich letzter Kraft erreichte ich Schlamm. … Und nun? Weiterlaufen… Nass, mit Eisklumpen am Ende der Beine (Ehemals Füße), weiterlaufen. Nach einem KM kehrte langsam Gefühl zurück in den Körper. Und was war der Dank? Das nächste Wasserhindernis.. Wieder 6 Grad warmes Wasser.
 
Der Kies wird weniger.. Beton, das Ende der Kiesgrube.. Zuschauer und der Zielbereich Rücken näher.. Runde 1 geschafft. Das ganze nochmal, nochmal die Grube und vor allem, noch zweimal schwimmen.
 
Die Zuschauer applaudieren, die Stimmung ist toll, Ausbilder Schmidt hat beruhigende Worte für uns Läufer und der Spaß kommt. Dieser Unsinn beginnt Spaß zu machen. Die zweite Runde ist anstrengend aber macht einfach Spaß. Die Zeit ist egal, niemand versucht mehr der Matsche auszuweichen, alles egal. Auch das dritte und vierte Mal Wasser ist egal. Einfach nur durch und gut. Es ist merkwürdig von diesem Gefühl zu berichten, dass einem alles egal ist, man will einfach nur zum Ziel.
Keine Kraft mehr.. einfach nur zum Ziel.
 

Nach etwas über drei Stunden sehe ich die Ziellinie. Geschafft, Leute toben, direkt hinter dem Ziel die Medaille umgehängt bekommen. Ich hab es geschafft, ich bin ein Strongman! Kein Weichei, ein Strongman. Total am Ende der Kräfte aber mit Medaille J
 
Ein Kuss von meiner Freundin ist, mit das Schönste, was ich mir im Ziel vorstellen konnte und den hab ich auch bekommen. Im Kopf der Gedanke: Das war er nun, der Strongman. Nochmal? Nee einmal reicht.
 
2 Tage später hab ich meine Voranmeldung abgeschickt.. (Und diesmal nehm ich Mausi mit hihi)
 
Grüße
 
Robin
 
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