Pseudoläufer
  42km, die alles verändern
 
42 Kilometer, die alles verändern!
 
Metro Group Marathon Düsseldorf wir kommen!!!
 
Es sollte der erste gemeinsam geplante Marathon sein, den wir gemeinsam laufen werden. Ein Zieleinlauf Hand in Hand.
Also hieß´ es abermals Trainingspläne wälzen und einen passenden für uns raussuchen. Er war auch bald gefunden und die Motivation stieg.
Doch seit dem Köln-Marathon hatte ich immer wieder Probleme mit meinem Puls, welcher viel zu hoch war. Auf ärztlichen Rat stoppte ich mein Training und ich sah den gemeinsamen Marathon gefährdet.
Als ich endlich wieder mit dem Training anfing, lief der Trainingsplan schon seit einem Monat! Ich war mir sicher, dass ich den Marathon nicht laufen werde. Mein Gemütszustand war auf seinem Tiefpunkt. Ich war den Tränen nah, doch Robin baute mich auf: „Wir schaffen das gemeinsam!“ also trainierten wir mit dem Ziel ‘Hauptsache ankommen‘.
Dann kam mein erster Halbmarathon in diesem Jahr. Zum Glück nur als Training und nicht als Wettkampf! Ich war total geschafft. Mir tat alles weh und wieder kamen die Zweifel… Doch auch hier baute Robin mich mit netten aufmunternden Worten auf.
Und er hatte mit allem recht! Von Tag zu Tag lief das Training besser. Robin brachte mir bei, den ‘Kopf auszuschalten‘. Was er später bereute…
Dann kam der erste 30km-Lauf. Alles tat weh, wir hatten das Gefühl kaum von der Stelle zu kommen. Der Coach versorgte uns mit Getränken. Unsere Zeit war 3:44! Glücklich über unser Durchhaltevermögen waren wir mit uns zufrieden und planten für das nächste Wochenende den nächsten 30km-Lauf.
Diesmal kam Rainer mit. Mit den Worten: „Ich kenne eine schöne Strecke, ist zwar ein bisschen bergig aber dafür auch keine 30km lang!“ begleitete er uns. Das Wort bisschen war ein wenig untertrieben! Rainer zeigte uns Berge die selbst den Coach von seinem Fahrrad zwangen. Wir spürten Muskeln, von denen wir gar nicht wussten, dass es sie gibt.
Am letzten Berg brachte ich beide laufenden Männer zum Staunen… Oben wartete Berni mit den Getränken, Robin lief drei Schritte vor mir und Rainer lief direkt neben mir! Ich hatte keine Lust mehr auf Berge und wollte nur noch etwas trinken. Also machte ich den Kopf aus! Und dann geschah etwas was ich nie gedacht hätte: Ich fixierte nur noch die Satteltasche vom Coach und bekam einen Tunnelblick. Das Wort „Laufen“ dröhnte in meinem Hirn und genau das tat ich auch. Ich zog an Robin vorbei und wurde immer schneller! Rainer riss mich mit dem Satz „Jetzt willst du es aber wissen!“ wieder in die Realität. Der Berg lag hinter mir!
Von nun an habe ich immer im Training den Kopf ausgemacht! Irgendwann fing Robin an, es zu bereuen, mir dies beigebracht zu haben.
Mittlerweile wussten wir beide, dass der Marathon zu schaffen ist. Eine Zielzeit für den Lauf zu setzen, fanden wir dennoch nicht realistisch. Egal, ‘Hauptsache ankommen‘ war ja die Devise. Und das gemeinsam.
Der Marathon rückte immer näher und die Freude darüber wuchs bei uns. Oft haben wir uns den Streckenplan angeschaut. 42,195km…
 
Die letzte Woche vorm Marathon war echt hart. Robin wurde von Tag zu Tag nervöser. Ich versuchte ihn zu beruhigen. Schließlich ist er schon mal einen Marathon gelaufen. er wusste somit, dass er 42,195km laufen kann. Also kein Grund nervös zu sein (ich konnte ja nicht ahnen… aber dazu später mehr!).
Robins Nervosität schlug ihm immer mehr auf den Magen. Er tat mir schon richtig leid.
Mein Zustand änderte sich gar nicht. Komisch! Ich war die Ruhe selbst. Die typischen Nervositätsrituale blieben bei mir aus.
Selbst als Robin und ich ein Gespräch darüber hatten, bis zu welchem Kilometer wir durchlaufen wollen, kamen kein Drehen meines Magens oder sonstige Anzeichen von Unruhe auf.
Doch dann holten uns am Sonntagmorgen der Coach und die Service-Managerin ab und fuhren uns nach Düsseldorf. Alles war in bester Ordnung. Doch dann wurde das Auto geparkt und der Motor ausgestellt. Ab diesem Zeitpunkt wendete sich alles:
·         Robin war glücklich, ich wollte nicht mehr
·         Robin lachte, ich heulte
·         Robin hatte Farbe im Gesicht, ich war kreidebleich
Nun war es Robin der mich versuchte zu beruhigen.
 
Leider funktionierte dies nicht wirklich. Und kurz darauf sahen wir die erste Marathonlinie. Hatten wir genug trainiert? War der Marathon wirklich zu schaffen?
Je näher wir dem Startpunkt kamen, desto schlechter ging es mir. Überall tummelten sich Handbiker, Einradfahrer, Kinder und Läufer. Und dann starteten die beiden Mini-Marathons. Irena Mikitenko gab den Startschuss. Ist das ein Zeichen?
Als die Handbiker und die Einradfahrer starteten spielte der Veranstalter klassische Musik ab. Und ich war wieder am heulen. Mir wurde schwindelig. Aber auch Robin wandte sich von uns ab und ging ein paar Schritte. Nun wurde es Zeit, dass wir auch endlich starten durften.
15 Minuten später war es dann soweit. Wir durften vom grünen Startblock starten (4:00-4:30h). Warum auch immer?!
Würden wir es schaffen durchzulaufen? Genau das hatte ich Robin gesagt. Er wollte mindestens 36km durchlaufen, dies hatte er sich als Ziel gesetzt. Worauf ich ihm gesagt hatte, dass wir dann auch durchlaufen könnten. Robin hatte mich in der Sache nicht ernst genommen. Jedoch war dies mein Ziel. Wenn wir schon kein Ziel bei der Zeit haben, dann wenigstens durchlaufen.
Dann fiel der Startschuss und es ging los. An der Startlinie rollten noch einmal einige Tränen. Nun motivierten Robin und ich uns durch dumme Sprüche. Die ersten Kilometer liefen schnell an uns vorbei. Es ging uns gut und auch der Regen konnte uns nicht den Spaß am Lauf verderben.
Bei Kilometer 7 standen der Coach und die Service-Managerin. Sie feuerten uns an. Wir würden sie bei diesem Lauf noch öfters sehen. Das zu wissen tat gut.
Über die Oberkassler Brücke ging es nun zur Westseite des Rheins. Hier sollte das Wetter besser sein. Besser hieß hier starker Dauerregen. Wir wurden richtig nass. So langsam reichte der Regen dann doch.
Meine rechte Waden, die schon seit Kilometer fünf weh tat, machte sich immer mehr bemerkbar.
Unterwegs sah ich einen Blumenladen der geöffnet war und machte Robin darauf aufmerksam. Er wollte mir im Ziel eine Blume schenken, hatte jedoch vergessen eine zu besorgen. Zumindest ging ich davon aus. Aber Robin wollte keine 29km mit einer Blume in der Hand laufen. Er wollte sich eine aus einem Vorgarten ‘holen‘, kurz vorm Ziel. Ich war gespannt.
Durchnässt liefen wir wieder über die Oberkassler Brücke mit Blick auf das Ziel. Und genau dort wollten wir hin. Waren ja nur noch ca. 23km!
Bei Kilometer 20 wurden wir wieder von unseren beiden Begleitern begrüßt. Ich wunderte mich, warum sie hier standen, aber wahrscheinlich bin ich nur mit der Strecke durcheinandergekommen. Eigentlich sollten sie beim Halbmarathon stehen. Wir liefen weiter.
Dann kam die Halbmarathonlinie. Und wer stand da? Der Coach und die Service-Managerin. Nun war ich total durcheinander. Wie geht so etwas? Die Service-Managerin rief: „Wir sind mit dem Helikopter gekommen!“ Ja, soweit haben es die Pseudoläufer schon geschafft!!!
Alles lief super, nur diese Wade… Aber da gab es ja diesen Trick1 Ich machte den Kopf aus und redete mir ein, dass mir die Wade nicht weh tat. Und es funktionierte!!!
Mittlerweile wurde es trocken. Die Leute am Straßenrand feuerten uns an. Mit Sprüchen wie: „Super Robin, dass sieht gut aus!“ oder „Madeleine lass gehen!“ motivierten sie uns zusätzlich. Oft machten wir mit den Massen LaOla-Wellen. Der Marathon machte richtig Spaß.
Der nächste offene Blumenladen kam in Sicht. Robin war es immer noch zu früh. Naja, er wird schon sehen, was er davon hat.
Irgendwann kam ich auf die Idee mal durchzuzählen, wie wir es im Training oft machten. Also sagte ich ‘Eins‘ und Robin ‘Zwei‘. Zu diesem Zeitpunkt überholte uns ein anderer Läufer mit dem Wort ‘Drei‘. Tja und schon hatten wir uns vermehrt. So schnell geht das.
Und schon waren wir bei Kilometer 30! Es ging uns richtig gut. Bei Kilometer 32 standen, zusätzlich zu unseren Begleitern, nun auch weiter Fans von uns. Rainer unser Guru filmte uns und lief ein kleines Stück (ca. 500m) mit. Auch seine Frau Jutta, sowie mein Bruder Dominik und dessen Freundin Sabrina feuerten uns mit an. Wir freuten uns über diese lautstarke Begrüßung. Und weiter ging es. Das nächste Mal würden wir sie im Ziel sehen. Dann würden auch Robins Schwester Sabrina und ihr Mann Andre, sowie Barbara und Volker da sein. Wir hatten also unsere eigene Fangemeinschaft dabei. Cool!
Dann kam Robins Ziel, die 36 Kilometer-Marke! Und wir liefen weiter. Ist ja nur noch eine kleine Trainingsrunde!
Unterwegs kam es zwischen Robin und mir zur folgenden Unterhaltung:
Robin: „Ich liebe dich!“
Ich: „Ich dich auch!“
Robin: „Ganz doll!“
Ich: „Und ich dich für immer und ewig!“
Robin: „Schatz, das kann dir mal zum Verhängnis werden!“
Ich: „Das wird kein Verhängnis, sondern eine wunderschöne gemeinsame Zukunft!“
Ich konnte je nicht ahnen…
Bald kamen wir zum Landtag. Das kannte ich, hier habe ich mal demonstriert. Nun war es nicht mehr weit. Nur noch zur Kö und dann zum Ziel.
Und dann begann ich zu grinsen. Nirgendwo ein Vorgarten, nirgendwo ein Blumenladen, nirgendwo die Chance auf eine Blume. Ich war gespannt!!!
Von der Kö runter ging es Richtung Rhein. Ein Moderator klatschte mich ab und fragte ob es mein erster Marathon wäre. Ich schüttelte den Kopf und zeigte ihm vier Finger. Er wandte sich mir ab und zeigte kein Interesse mehr. Egal, dafür sind wir durchgelaufen. Die Euphorie war groß.
Und dann ging es auch schon runter zum Rhein. Auf beiden Seiten war ein hoher Bauzaun. Und dahinter? Dahinter standen vertrocknete Narzissen! Aber an die kam Robin nicht. Ich freute mich! Damit könnte ich Robin ärgern. Leere Versprechungen machen! Ts ts ts!
Nun waren wir auf der Zielgeraden. Das Publikum jubelte, war mir persönlich aber zu leise. Also hieß es Publikum motivieren!

Kurz vor der Ziellinie standen sie alle: Robins Familie (Jutta, Rainer, Sabrina und Andre), meine Familie (Mama Beate, Papa Berni, Dominik und Sabrina) und Barbara und Volker! Ein schöner Anblick.
Und nun nur noch gemeinsam ins Ziel laufen. Ich reichte Robin meine Hand, denn die Pseudoläufer laufen immer Hand-in-Hand ein. Und so liefen wir unter den Anfeuerungsrufen unserer Fans in Richtung Ziel.
Und dann geschah etwas recht komisches:
Robin schüttelte meine Hand ab und stoppte im Lauf. Das ging so schnell, dass ich selber erst mal abbremsen musste. Was ist da los? Verwundert drehte ich mich um…
…und konnte meinen Augen kaum trauen! Da kniete mein Freund und hielt mir eine kleine weiße Kiste entgegen. Die Gefühle die mich nun überkamen kann ich gar nicht beschreiben. Ich lief zu Robin, dabei wusste ich nicht ob ich strahlen oder weinen sollte. Ich entschied mich für beides. Überwältigt von dieser Situation küsste ich Robin.
Dass die Menge tobte und unsere Fans Tränen in den Augen hatten, bemerkte ich gar nicht. Ja, ich will!!! Ich half meinen Schatz auf und konnte nicht aufhören ihn zu küssen.
Mein Freund war nun mein Verlobter. Ich war überglücklich! Das war kein Traum, das war die Realität. Robin hat mir einen Antrag gemacht.
Plötzlich kamen jede Menge Fotografen auf uns zu. Wie die Ratten aus dem Loch wimmelten sie sich um uns. Aber egal, meine Aufgabe war es nun Robin zu küssen. Auf einmal klopfte es auf meiner Schulter und ein großer Strauß roter Rosen wurde mir von Jutta angereicht. Sabrina (Robins Schwester) stand mit einem Banner bei uns. Darauf stand:
 
„Madeleine willst du mich heiraten?? Robin“
 
Da hat er es doch noch geschafft, ich hatte nicht nur eine Blume, nein ich hatte einen ganzen Strauß und dazu das Beste was man haben kann:
Robin als zukünftigen Ehemann!!!
Noch heute kann ich es kaum glauben. Doch der Ring an meiner linken Hand treibt mir regelmäßig die Tränen in die Augen.
ROBIN ICH LIEBE DICH! DANKE FÜR EINEN UNVERGESSLICHEN TAG!
Den Marathon habe ich mit meinem Freund begonnen und mit meinem Verlobten beendet!

Ein schönes Gefühl!
Abends haben wir alle noch bei meinen zukünftigen Schwiegereltern gesessen und gefeiert.
Ein unvergesslicher Marathon!!!
 
 
 
 
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